002 Erinnerung an das Unvorstellbare
11.September 2001, 8:45 Uhr Ortszeit:
ein Tag in New York wie jeder andere.
11.September 2001, eine Stunde später:
nichts ist mehr so, wie es war,
eine neue Zeit beginnt.
Dazwischen: Stunde des Grauens,
die Grenzen des Vorstellbaren übersteigend.
Wie ein Video oder im Kino,
aber leider unfassbare Wirklichkeit..
Wie ein böser Traum,
ohne befreiendes Erwachen,
sondern eben erst wirklich geschehen:
Flugzeuge mit Männern, Frauen und Kindern
werden zu Marschflugkörpern,
um Tausenden von Männern, Frauen und Kindern
den Tod zu bringen.
Inferno aus Feuer, Rauch, Kerosin und teuflischem Hass.
Tausendfacher Aufschrei der Hilflosen,
dem unmittelbaren Tod geweiht,
bis alles in sich zusammenbricht.
von oben bis unten,
412 Meter in die Tiefe.
Eingehüllt in eine Wolke des Todes
liegen sie begraben unter den Trümmern,
die ihnen eben noch Leben waren.
Schicksal? Nein!
Der freie Wille von Menschen!
Wie ist das möglich?11.
Ich weiß es nicht!
Nichts mehr ist so wie es war.
Und wenn aus diesem apokalyptischen Schutt
nichts anderes aufersteht
als das Verlangen nach Vergeltung und Rache,
dann wird diese Spirale der Finsternis
sich weiter und weiter drehen
und immer tiefer hineinbohren
in den Leib dieser Welt.
© Josef Gredler